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Seit dem Beginn des "Lockdown" im Zuge der Corona-Pandemie Mitte März spielte allabendlich Pfarrer Ulrich Finger nach "Glockenschlag sieben Uhr" auf dem Platz vor der Münsterer Kirche den Choral "Der Mond ist aufgegangen". Besonders die letzte Strophe des Liedes von Matthias Claudius war maßgebend für diese Aktion, an der sich in ganz Deutschland zahlreiche Musikerinnen und Musiker auf Anregung der Evangelischen Kirche in Deutschland beteiligt haben. So werden in diesem letzten Liedvers besonders die "kranken Nachbarn" der Fürsorge Gottes anempfohlen.
In den letzten Wochen hat sich zu dem bärtigen Theologen mit Thorsten Klebe noch ein zweiter Münsterer zum allabendlichen Trompetenspiel dazu gesellt. Am vergangenen Sonntag, dem 3. Mai, erklang der Abendchoral zum letzten Mal in dieser Form. "Zwar ist die Corona-Pandemie noch lange nicht ausgestanden, aber mit dem Wiederanfahrten des öffentlichen Lebens und auch des gottesdienstlichen Lebens in den Gemeinden wird das allabendliche Trompetenspiel jetzt enden", so Pfarrer Ulrich Finger. Nach der Aufhebung des Gottesdienstverbotes in Hessen wird es dann auch am Sonntag, dem 10. Mai, wieder Gottesdienst in Münster und auch in Weyer geben.
In den vergangenen Wochen haben viele die Möglichkeit genutzt, im Anschluss an das Trompetenspiel einen Einkaufsbummel beim Marmeladenpfarramt zu machen. Weiterhin kann pfarrhausmacher Konfitüre und Gelee vor Ort beim Münsterer Pfarramt erworben werden. Vorher anrufen (06483-6150) macht allerdings Sinn.
Wenn die Frühlingssonne wärmt, dann beginnen auch schon die Blüten des Löwenzahns zu blühen. Die ausgezupften gelben Blütenblätter sind der unabdingbare Grundstoff für unseren goldgelben Löwenzahn-Gelee.
Anders als in den letzten Jahren wurde in diesem Jahr in Kleingruppen und im Home-Office gezupft, was der Qualität aber keinen Abbruch tut.
Erhältlich ist Löwenzahn-Gelee der 2020er Ernte im Weilburger Altstadtladen, in der Gärtnerei Wern in Weilmünster und natürlich direkt - aber nach Absprache - vor Ort beim Pfarramt in Münster. Auch im Anschluss an das allabendliche Trompetenspiel "Der Mond ist aufgegangen" an der Münsterer Kirche (jeweils 19.00 Uhr nach dem Glockenschlag) ist der Erwerb von Konfitüre und Gelee möglich.
Jeden Abend steht "Marmeladenpfarrer" Ulrich Finger am Denkmal vor der Münsterer Kirche und spielt auf der Trompete das Lied "Der Mond ist aufgegangen". Und Finger freut sich, dass an jedem Abend auch Leute sichtbar zuhören, bedeutet: An das Fenster oder auf den Balkon gehen. Oder auch bewusst an die Straße gehen, um auch noch den einen oder andern Nachbarn zu treffen.
Das Stichwort "Nachbarn" greifen Ulrich und Uschi Finger vom Team des Marmeladenpfarramts dann auch auf. "Auch wenn derzeit alle Märkte ausfallen und auch der Hausverkauf fast zum Erliegen gekommen ist, so ist in diesem Jahr doch schon einiges erwirtschaftet worden, um 1500 Euro für "ferne Nachbarn" spenden zu können. Waren in früheren Jahren bereits Projekte der Gossner Mission und der Christoffel-Blindenmission finanziell unterstützt worden, so sollen erneute Spenden dazu beitragen, auch den Ärmsten der Armen im Kampf gegen "Corona" zu helfen.
So unterstützt die Gossner Mission beispielsweise Tagelöhner in Indien, die durch den "Lockdown" dort arbeitslos geworden sind und zu Fuß in ihre Heimatdörfer laufen müssen; ebenso unterstützt werden landwirtschaftliche Projekte in Nepal und Sambia. Und die Christoffel-Blindenmission versucht über einen "Corona-Hilfsfond" den Betrieb in ihren Krankenhäusern und Gesundheitsstationen unter erschwerten Bedingungen aufrecht zu erhalten. Und gerade an Menschen mit Behinderungen Lebensmittel zu verteilen, die bei einer strengen Ausgangssperre in ihren Heimatländern vom Hungertod bedroht sind.
Projektbeschreibungen sind im Internet unter www.cbm.de und unter www.gossner-mission.de zu finden.
Zum Foto: Leider müssen in diesem Jahr viele Mittelaltermärkte ausfallen, um der Corona-Pandemie möglichst Einhalt zu gebieten. Das Foto des Teams vom Marmeladenpfarramt entstand im vergangenen Mai in Freienfels. Immerhin - noch sind Spenden möglich.
Auch in Deutschland gibt es in "Corona-Zeiten" Initiativen, um in Zeiten der Isolation oder der "häuslichen Quarantäne" Lebenszeichen zu setzen. So läuten in vielen Regionen mittags um 12 Uhr die Glocken und laden ein zum zwar räumlich getrennten, aber doch gemeinsamen Gebet.
Und bereits am 18. März wurde die Initiative "Der Mond ist aufgegangen" seitens der EKD angeregt: Jeweils um 19 Uhr wird vom Balkon, vom Kirchturm oder aus dem Wohnzimmer heraus das Abendlied "Der Mond ist aufgegangen" gesungen oder musiziert. Das bekannte Gesangbuchlied (EG 482) von Matthias Claudius hält nicht nur den Menschen einen Spiegel vor und wünscht eine "gute Nacht", sondern ermuntert auch zum Gebet. Besonders für "den kranken Nachbarn", wie es in der letzten Strophe heißt.
Von Anfang an wünscht auch Marmeladenpfarrer Ulrich Finger allabendlich mit der Trompete vom Platz vor der Kirche Münster aus allen Menschen eine "Gute Nacht" und ein "Auf Wiedersehen, bis morgen."