Aktuelles

95 Thesen, mit denen alles begann
31.10.17
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Am 31. Oktober 2017 wurde groß 500 Jahre Reformation gefeiert. Als Anfangspunkt der evangelischen Kirche wird jener Tag benannt, an dem der Theologieprofessor Martin Luther 95 Thesen zur Disputation über die Ablasspraxis der Kirche veröffentlichte. Diese ursprünglich in lateinischer Sprache geschriebenen Streit-Thesen wurden gedruckt, übersetzt und vielfältig veröffentlicht und gelesen. Ein Anfang war gemacht. Und im Laufe der folgenden Jahre entstand in einem komplizierten Prozess die Evangelische Kirche.

Mit einem besonderen Projekt wurde in der Evangelischen Kirche in Weyer an den Beginn der Reformation erinnert. Im Gottesdienst am Reformationstag, der nicht zufällig um 15.17 Uhr begann, lasen 95 Personen die "Thesen, mit denen alles begann". Unter ihnen auch der katholische Pfarrer Michael Vogt und der Villmarer Bürgermeister Arnold Richard Lenz.
Und auch, wenn viele der damaligen Thesen - trotz der Bemühungen von Gemeindepfarrer Ulrich Finger, sie in Sinnabschnitten verstehbar zu machen - heute kaum noch verstehbar sind: 500 Jahre Geistes- und Kirchengeschichte haben auch die Welt der Gedanken und Ideen verändert.

Das gemeinsame Lesen der 95 Thesen war ein einmaliges Gruppenerlebnis für alle, die beim Jubiläumsgottesdienst in der Weyerer Kirche dabei waren. Und so soll und wird dieser Gottesdienst allen in Erinnerung bleiben.

Frauenpower in Weilburg!
08.10.17
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Kalt war es dieses Jahr auf dem Residenzmarkt. Entsprechend sind wir im Stand etwas enger zusammengerückt. Trotzdem war's schön!

Danke an die Mädels aus Münster, die uns gewärmt, gut unterhalten und beim Verkauf unterstützt haben.
Und keine Sorge, die Herrschaften mussten auch nicht frieren, die wollten das so.

Jetzt ist erstmal eine kleine Marktpause, als nächstes sind wir am 12.11. auf dem Martinimarkt in Weilmünster im (hoffentlich beheizten) Bürgerhaus zu finden.

"Die größte Katastrophe ist das Vergessen"
25.09.17
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Marmeladenpfarramt spendet für "Vergessene Katastrophen"
Mit einer Spende von 1000 Euro unterstützt das "Evangelische Marmeladenpfarramt" in diesem Herbst die von Caritas International und Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam getragene Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen".

In ihrem gemeinsamen Aufruf unterstreichen die Hilfswerke der evangelischen und der katholischen Kirche, dass es neben den in den Nachrichten allgegenwärtigen Katastrophen und Krisen auch solche gibt, die schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten große Regionen prägen. Es sind vor allem die lang anhaltenden, gewaltsam ausgetragenen Konflikte in der ganzen Welt, die so gut wie gar nicht wahrgenommen werden. Die Folgen diesen Konflikte sind jedoch verheerend: Viele Millionen Unschuldige werden aus ihrer Heimat vertrieben, geraten zwischen Fronten, verlieren Hab und Gut, Angehörige und Lebengrundlagen. Wenn sie Glück haben finden sie Aufnahme bei anderen Menschen im eigenen Land oder gar im Ausland - einige schaffen es in ein Flüchtlingslager, andere - und das ist die Mehrheit  sind völlig auf sich allein gestellt.

Die Diakonie Katastrophenhilfe lenkt in diesem Jahr den Blick auf Ostafrika. Dort hungern derzeit etwa 20 Millionen Menschen - so viele, wie die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg zusammen Einwohner haben. In diesem Jahr hatte es bereits zum Weltflüchtlingstag seitens des Evangelischen Marmeladenpfarramts eine Spende von 1000 Euro gegeben zu Gunsten des Hilfswerks "Brot für die Welt" gegeben. Mehr als 40.000 Euro hat das Evangelische Marmeladenpfarramt um die Pfarrersfamilie Finger (Selters-Münster) in den vergangenen Jahren durch die Herstellung und den Verkauf Pfarrhof-macher Konfitüren und Gelees erwirtschaften und spenden können.

Direkt beim Pfarramt Münster oder auf Märkten in der Region ist der beliebte Brotaufstrich erhältlich. So demnächst auch wieder beim Residenzmarkt in Weilburg (7. und 8. Oktober) und beim Martinimarkt in Weilmünster am 12. November.

1000 Euro gegen "Vergessene Katastrophen": Beim Mittelaltermarkt in Hadamar entstand dieses Foto am Marmeladenstand. Zu sehen sind zwischen den Eheleuten Uschi und Ulrich Finger Carolan Lieb von der Agentur Lorraine-médiévale und Dekan Manfred Pollex. 

 

Gott lässt sich nicht kaufen - Mittelaltergottesdienst in Hadamar
24.09.17
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Gut besucht war der Gottesdienst im Mittelalterlichen Stil in der Evangelischen Schlosskirche zu Hadamar am Sonntag des Mittelaltermarktes in der ehemaligen Residenzstadt. Wie bereits im vergangenen Jahr konnte Gemeindepfarrer Thomas Uecker als Gastprediger seinen Münsterer Kollegen Ulrich Finger begrüßen, der seit vielen Jahren im historisierenden Habit Gottesdienste im mittelalterlichen Stil feiert. 

So zeigte Pfarrer Finger in seiner Rolle als Pilger "Hulderych de Fromholdeskerke" zuerst einen Stein von der "Festen Burg" Gottes. Diese wertvolle Reliquie habe er bei einem Händler erworben, der nun versuche, mit "evangelischen Reliquien" sein Geschäft zu machen, nachdem "dieser entlaufene Mönch zu Wittenberg sein Maul aufgerissen" und ihm seine bisherigen Geschäfte verdorben habe.
Mit spitzer Zunge und der bildhaften Sprache der Lutherzeit nahm Finger sowohl damalige Missbräuche als auch moderne Auswüchse im Jubiläumsjahr der Reformation augenzwinkernd auf die Schippe. Gott lasse sich nicht kaufen, unterstrich er seine biblische Kritik am Ablass und schleuderte nicht zufällig genau 30 Silberlinge unters Volk. "Nur mit leerer Hand kann ich die Gnadenhand Gottes fassen" spitze der bärtige Theologe an diesem Morgen christliches Bekenntnis zu.
Musikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst durch Kantor Martin Buschmann. Und auch in diesem Jahr brachte Bäckersfrau Carola von der Feldbeckerey auf dem benachbarten Mittelaltermarkt auf dem Schlossplatz ein Kräuterbrot in Kreuzform frisch aus der Backstube mit, das im Anschluss an den Gottesdienstes mit allen Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern geteilt wurde.