Aktuelles
Momentan sind wir wieder viel unterwegs, zumeist im mittelalterlichen Stile. Nach den Märkten auf dem Schiffenberg bei Gießen und natürlich in Freienfels hat uns der Weg erst nach Königstein und dann schließlich nach Münzenberg geführt. Am nächsten Wochenende geht es weiter nach Hadamar.
"Nebenbei" erreicht die Erntesaison ihren ersten Höhepunkt: Nach Löwenzahn und Maispitzen sind jetzt die "Früchte des Frühsommers" an der Reihe - Erdbeere, Frühkirsche und Rhabarber. Was danach kommt, sagt euch entweder ein Blick in den eigenen Garten oder eben auf diese Seite.
Wer jetzt Heißhunger auf Marmelade bekommt, der möge einen Blick auf unsere Termine werfen. Wem das nicht genügt - wir freuen uns immer über Helfer bei unseren Ernteeinsätzen oder Spenden in Form von Früchten und Beeren.
Ein herrliches extra-langes Wochenende in Freienfels ist zu Ende gegangen. Noch lange werden wir den Staub von Freienfels mit uns herumtragen. Und er wird uns an diese schönen Tage erinnern.
Vielen Dank allen, die sich für dieses tolle Fest im Weiltal engagieren. Besonderen Dank an dieser Stelle aber auch an die tolle ökumenisch-bunte Gruppe, die den Sonntags-Gottesdienst mit der großen Gemeinde am Freienfels-Sonntag seit vielen Jahren feiert.
Freuen wir uns aufs nächste Jahr.
... dann beginnt für das Evangelische Marmeladenpfarramt die erste Erntesaison. Denn aus den Blütenblättern des Löwenzahns wird ein wohlschmeckender Gelee gekocht. Man braucht etwa 200 Gramm der gelben Blütenblätter auf einen Liter Wasser für den Auszug als Grundlage des Geleekochens. Mehrere Nachmittage saßen Jung und Alt im Münsterer Pfarrhof und zupften Löwenzahn.
Löwenzahngelee der 2018er Ernte gibt es ab jetzt im Weilburger Altstadtladen, in der Gärtnerei Wern in Weilmünster und selbstverständlich bei den Ritterspielen in Freienfels. Und keine Sorge - wir haben auch in diesem Jahr wieder etwa 5 Kilo gelbe Blütenblätter gezupft, das gibt einige hundert Glas Gelee.
Eine spannende Reise durch die jüdische Geschichte gab es in Weyer. Mit Dany Bober war ein brillanter Kenner der Geschichte des Judentums zu Gast in der Weyerer Kirche. Und er verstand es auch, mit viel Humor und unzähligen lebensnahen Anekdoten besonders die Geschichte des deutschen und des osteuropäischen Judentums wieder lebendig zu machen.
Hebräisch, jiddisch und hessisch - in Texten und Liedern wechselten sich die Sprachen immer wieder ab. Sie illustrieren zugleich die Lebensgeschichte Bobers, der als Kind jüdischer Flüchtlinge aus Deutschland wenige Tage nach der Staatsgründung in Israel geboren wurde, in den 50er Jahren aber mit seinen Eltern nach Frankfurt, in die Heimatstadt des Vaters, remigrierte.
Geschichtlich spannte Bober einen Bogen über 3000 Jahre: Von der Eroberung Jerusalems durch König David und die Geschichte des ersten Tempels, durch die Geschichte einer Region im Spannungsfeld der jeweiligen Weltgeschichte bis zur Vertreibung der Juden aus Palästina zur Zeit der Römer. Dann der Aufbau wichtiger Gemeinden in Europa, die ersten Pogromen in der Zeit der Kreuzzüge. Dann aber auch die konstruktive Verwicklung jüdischer Deutscher in den demokratischen Aufbau eines deutschen Gemeinwesens und die brutale Ausrottung durch Nazideutschland. Zu jeder Episode wusste Bober Geschichten zu erzählen und Lieder zu singen. Und natürlich auch von der Hoffnung zu sprechen - der Erwartung der Ankunft oder der Wiederkunft des Messias.
Neben reichlichem Applaus gab es für Dany Bober ein Präsent vom Marmeladenpfarramt. Während Uschi Finger Apfelgelee und Hagebuttenkonfitüre überreichte, erzählte Pfarrer Ulrich Finger die Geschichten dazu: Die Geschichte vom Baum der Versuchung im Paradiesgarten. Und die Geschichte vom brennenden Dornbusch in der Wüste, aus dem Gott Moses zur Befreiung seines Volkes aus der Sklaverei beauftragte. Ob der Dornbusch wirklich Hagebutte war, ist nicht überliefert. Aber so wie die Dornenkrone dem Gekreuzigten aufgedrückt wurde, so steht die Rose im Zentrum des Wappens von Martin Luther, der Lutherrose.